MYOFASZIALE TRIGGERPUNKTBEHANDLUNG
Seit Jahren bestehende chronische Schmerzen, bei denen bisher keine Therapie geholfen hat, werden häufig durch einen oder mehrere Triggerpunkte ausgelöst.
Allgemeine Informationen
Klinisch ist das eine mikroskopisch kleine Zone in der Skelettmuskulatur, welche innerhalb eines Hartspannstranges (verhärteter Muskelstrang) liegt. Diese Zone ist einerseits druckschmerzhaft, anderseits reagiert sie sehr stark auf mechanische Reize wie Druck und Zug. Die Reaktion auf mechanische Reize können übertragene Schmerzen (an einer anderen Körperstelle empfundene Schmerzen) sein, es können Sensibilitätsstörungen oder vegetative Reaktionen auftreten. Myofasciale Triggerpunkte entstehen durch einen “Teufelskreis”, indem es in den Muskelzellen zu einem Mangel des Stoffwechsels kommt. Wir sprechen von einer lokalen Energiekrise, in der sich die befallenen Muskelfasern nicht dekontrahieren (entspannen) können. Dieses Verharren einzelner Fasern in der Kontraktion (Anspannung) nennt man einen stabilen “Rigorkomplex”. Bei einem aktiven Triggerpunkt genügen bereits der Ruhetonus oder normale mechanische Reize, um die von ihm ausgehenden Symptome auszulösen. Er ist immer schmerzhaft auf Druck und Zug und der Muskel ist in der Regel verkürzt. Bei direkter Kompression löst er oft eine lokale Schmerzempfindung rund um den Triggerpunkt aus, sowie einen (evtl. nur partiellen) übertragenen Schmerz.
Indikationen
Bindegewebige Veränderungen und Verklebungen von Fascien. Bindegewebige Veränderungen der Skelettmuskulatur. Der Schwerpunkt liegt im Bereich der orthopädischen und rheumatologischen Erkrankungen, aber auch in der Nachbehandlung von Verletzungen oder in der postoperativen Nachbehandlung. Bei Kindern ist eine Therapie dann sinnvoll, wenn das Kind die notwendige Information versteht und somit auch bereit ist, einen gewissen Schmerz zu tolerieren.
Komplikationen
Eine relativ häufige Komplikation, vor allem bei Frauen, ist ein Hämatom im Behandlungsgebiet. Häufig ist die behandelte Stelle für 2-3 Tage druckempfindlich und in seltenen Fällen kann es zu einer 1-2 tägigen Behandlungsreaktion kommen, d.h. der Patientenschmerz kann kurzzeitig stärker sein. Darüber hinaus können Patienten bis zu vier Tage nach der Behandlung an der behandelten Stelle ein Muskelkater ähnliches Gefühl empfinden. In der Regel tritt dann aber eine deutliche Verbesserung des Schmerzes ein.